Für Freunde des verlorenen Platzes ist Beelitz – Heilstätten
kein unbekannter Ort. Viele pilgern hierher, um die verlassenen Kuranlagen
mitten im Ort zu besuchen und sich von dem einmaligen Flaire aus Design und
Verfall verzaubern zu lassen.
Das Gelände ist in Privatbesitz und das Betreten ist im
Allgemeinen verboten. Es werden jedoch Führungen und Fototouren angeboten, zu
denen man ganz legal das gesamte Areal besichtigen kann, ohne Gefahr zu laufen,
vom Wachschutz wieder vor das verwitterte Tor gesetzt zu werden.
Und so besuchten wir im Mai 2014 ganz legal das ca. 140ha
große Areal der Kuranlage, die die Berliner Landesversicherungsanstalten im
Jahr 1898 in Auftrag gab.
Hier sollten Tuberkulosekranke aus Berlin und dem Berliner
Umland kuriert werden. Dazu wurde Anfang des 20. Jahrhundert ein Badehaus,
mehrere Wohnpavillons, ein Wäschereigebäude, eine Bäckerei und eine
Schlachterei gebaut.
Alle deutschen Diktatoren des letzten Jahrhunderts waren als
Patient in den Beelitzer Heilstätten. Während des ersten Weltkrieges war der
Gefreite A. Hitler hier untergebracht, Anfang der neunziger Jahre wurde Erich
Honnecker hier behandelt, bevor er Deutschland verließ und mit Ziel Moskau ausreiste.
Aber genug der Geschichte.
Text: @ Kermit van Froschen
Fotos@ Kermit van Froschen und die Wohnsinnige